Die Akzeptanz des Nationalparks Wattenmeer

bei der einheimischen Bevölkerung

– untersucht am Beispiel der Insel Norderney

von Peterce Caroline Meemken

 

Diese Arbeit beschreibt die Akzeptanz des Deutschen Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer durch die Einwohner der Insel Norderney in der Nordsee. Es wurden lokale Konflikte und ihre Auswirkungen auf die Einstellung der Einheimischen zum Schutz des Gebietes untersucht.

In den letzten 30 Jahren ist der Druck auf die naturnahen Landschaften beständig gestiegen, insbesondere durch die verstärkte Freizeitnutzung entstehen Nutzungskonflikte mit der vom Massentourismus abhängigen Bevölkerung. Gleichzeitig wuchs aber in vielen Teilen der Bevölkerung ein verstärkter Umweltgedanke, was zur Ausweisung des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer 1986 führte.

Die großräumigen Nationalparke schließen andere, konkurrierende Nutzungen weitgehend aus. Daraus resultieren oftmals Konfliktsituationen, die die faktische Umsetzung von Schutzzielen erheblich vermindern können.

Verschiedene Veröffentlichungen und wissenschaftliche Arbeiten die innerhalb der letzten Jahre erschienen, widmen sich der Erforschung der Akzeptanz großräumiger Schutzgebiete. Neben der Befragung von Besuchern wird den einheimischen immer mehr Aufmerksamkeit zuteil. Damit hat sich ein neues Feld innerhalb der traditionellen geographischen räumlichen Konfliktforschung gebildet. Die Forschung befindet sich auf diesem Gebiet noch in den Anfängen, da die Nationalparkgeschichte in Deutschland mit 26 Jahren noch recht jung ist.

Mit der durchgeführten Akzeptanzuntersuchung wird das Verhältnis der Norderneyer zu "ihrem" Nationalpark analysiert und untersucht welche Bedeutung der Nationalpark im Bewußtsein der einheimischen Bevölkerung einnimmt. Zwar findet sich eine oberflächliche Zustimmung zu der Ausweisung des Nationalparks, bei genaueren Hinterfragen der individuellen Betroffenheit zeichnet sich jedoch ein konflikt geladenes Bild zwischen Insulanern und dem Nationalpark ab. Während das direkte Interesse am Nationalpark und dessen Einrichtungen eher gering ist, zeigen sich deutliche Widerstände gegenüber den mit dem Nationalpark verbundenen Einschränkungen der Nutzung durch die Einwohner. Insbesondere bestehen hier Sorgen bezüglich einer "Salami- Taktik" in dem die Rechte der Nutzer scheibchenweise immer weitere eingeschränkt werden.

1. Aufsatz von Heft 10

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